Der Kummenberg:

Der Kummenberg (im lokalen Dialekt auch Kummaberg) ist ein 667 m ü. A. hoher Inselberg inmitten des Alpenrheintals in Vorarlberg. Der komplette Berg liegt auf dem Gemeindegebiet der Gemeinde Koblach, deren alter Dorfkern sich am Fuße des Berges befindet. Besondere Bedeutung hat der Kummenberg als Grenzberg zwischen dem Vorarlberger Ober- und Unterland.

Einen großen Bekanntheitsgrad erlangte der Kummenberg durch archäologische Funde, die sich bis in die Mittelsteinzeit zurückdatieren ließen. Es handelt sich bei diesen Funden um die ältesten Anzeichen menschlicher Besiedelung im heutigen Vorarlberg. Erklärbar ist dies teilweise dadurch, dass sich zu jener Zeit noch der Bodensee als fischreicher Süßwassersee bis nach Rankweil erstreckte und der Kummenberg dadurch tatsächlich eine Insel im See oder zumindest Küstengebiet war.

Beim Bau der Rheintal/Walgau Autobahn (A14) wurde 1971[2] der Udelberg, ein etwas kleinerer Nebenberg des Kummenbergs, in zwei Teile gesprengt. Der Grund war, dass so die Autobahntrasse ohne den Bau eines Tunnels weitergeführt werden konnte. Das dabei angefallene Felsmaterial wurde beim Bau des Autobahnteilstückes zwischen Dornbirn-Nord und Götzis verwendet, der gespaltene Berg ist bis heute eines der markantesten Merkmale an der Autobahnstrecke.

Es gab ursprünglich auch Planungen für eine Überbauung der Durchstichstelle mit sechs Ebenen, in der Parkplätze, Tankstellen, Geschäfte, Restaurants, Fitness-Einrichtungen und Dienstleistungsbetriebe Platz finden sollten. Diese Überlegung wurde allerdings nie umgesetzt.

Gemeinde Koblach/Mäder:

Koblach liegt auf 456 Metern Höhe und hat mit 4.527 Einwohner und eine Fläche von 442 Einw. pro km² eher eine dünne  Besiedelung im Rheintal. Ortsteile der Gemeinde sind: Au, Dürne, Straßenhäuser, Neuburg, Udelberg.

Mäder liegt im Vorarlberger Rheintal direkt am Rhein und ist damit eine Grenzgemeinde. Der Ort liegt auf einer Seehöhe von 414 m ü. A. mit 4.011 Einwohner  und verfügt über ein Gemeindegebiet von 3,42 km². Mit einer Bevölkerungsdichte von 1124 Einwohnern pro Quadratkilometer ist Mäder die zweitdichtest besiedelte Gemeinde Vorarlberg und unter anderem eine der ersten e5 Gemeinden.

 

Die Internationale Rheinbauregulierung:

Die Dienstbahn der Internationalen Rheinregulierung ist eine teilweise elektrifizierte Bau- und Güterbahn. Die Schmalspurbahn diente auf der österreichischen Seite der Rheinbauleitung Lustenau und auf Schweizer Seite der Abteilung Rheinbau des kantonalen Baudepartement St. Gallen, zusammen auch Internationale Rheinbauleitung genannt, der Instandsetzung und Fortführung der Rheinregulierung. Teile des Streckennetzes werden zusätzlich als touristische Museumsbahn befahren.

Die Geschichte und der Museumsbetrieb am Standort Kadelberg:

Der Staatsvertrag von 1892 zwischen der Schweiz und Österreich über die Regulierung des Alpenrheins hatte 1895 die Errichtung einer Dienstbahn der Internationalen Rhein-Regulierungs-Kommission (IRRK) zur Folge. Als Spurweite wurde 750 Millimeter gewählt, um die Bahn kompatibel mit einer durch die sanktgallische Rheinkorrektion betriebenen Rollbahn zu machen.

Die Strecke der Bahn hat sich im Laufe der fortschreitenden Regulierung des Rheins verändert, teilweise wurden auch alte Streckenteile abgebaut und das Gleismaterial zur Erschließung neuer Streckenabschnitte verwendet. Die Strecke führte bis 2006 über circa 33 Kilometer vom Gelände des Steinbruches Kadelberg in Koblach (Österreich), wo das Material für Bau und Ausbesserung des Rheindammes gewonnen wird, linksrheinisch über Widnau (Schweiz) und rechtsrheinisch über Lustenau (Österreich), wo sich der Werkhof der Rheinbauleitung befindet an die Rheinmündung.

Die Museumsbahn des Vereins Rheinschauen (Gegründet 1992) wird mit Dampf- und Elektro/Diesellokomotiven der IRR Bahn und ehemaligen Personenwagen der Steyrtalbahn sowie Eigenbauten auf von ÖBB-Schmalspurbahnen stammenden Güterwagenfahrgestellen betrieben. Die erste elektrische Lokomotive wurde 1946 in Dienst gestellt. Um 1950 war beinahe das gesamte Netz elektrifiziert. Die Dienstbahn bewältigte bis 2006 mit zwei Zugpaaren vom Steinbruch Kadelberg täglich eine Fördermenge von 400 Tonnen Steinbruchmaterial zur Rheinmündung. Insgesamt wurden an den Steinbrüchen der Internationalen Rheinregulierung über zwei Millionen Tonnen Gestein entnommen und mit der Dienstbahn transportiert.

Der Standort Steinbruch Kadelberg ist im Gegensatz zum Standort Lustenau bewusst so erhalten, dass die Besucher die Nostalgie „Anno Dazumal“ erleben können. Seit der Demontage der Dienstbahnbrücke Mäder/Kriessern im Jahre 2012 wird der Fahrtbetrieb auf dem 3km langen Abschnitt mit den sechs Diesellokomotiven, den drei Torgenerwagen und den zahlreichen offenen Sommerwagen betrieben. Ein kleines Museum über die Arbeiten am Steinbruch sowie eine LGB -Gartenbahn für die kleinen sind am Standort ebenfalls zu erleben. Die Nikolausfahrten, „Reiseziel Museum“ für die Kinder, Lange Nacht der Museen sowie Lesungen und das Sommertheater sind seit Jahren fixer Bestandteil im Jahresprogramm.

Steinbruch mit Waaghaus im Jahr 2005



Steinbruch im Jahr 2016